Normale Wurfposition / Ready oder Carriage Position / Set-up
-
- Füße nicht weiter als schulterbreit auseinander und auf den Fußspitzen stehen
- Gewicht auf der Innenseite des hinteren Fußes (auf dem Fußballen)
- Vorderer Fuß sollte zum Ziel geöffnet werden
- Knie leicht gebeugt, dabei sollte man sich eine vertikale Linie von oben nach unten vorstellen. Diese gedachte Linie geht durch die Schulterachseln, die Knie und die Fußzehen
- Der Rücken ist gerade und nicht nach vorne gebeugt. Die Brust rausstrecken hilft dabei und signalisiert Sicherheit
- Ball in Carriage Position vor hinterer Brust (rechts bei Rechtshändern). Haltet den Ball mit zwei Händen nah am Körper, wobei die Ballspitze nach unten zeigt. Tragt den Ball nicht vom Körper entfernt, da es sonst für die Defense einfach ist, den Ball herauszuschlagen
- Ellenbogen sind entspannt und zeigen beim Tragen nach unten
- Die vordere Schulter zeigt zum Ziel (also die linke Schulter, bei Rechtshändern)
- Das Kinn befindet sich über der vorderen Schulter und die Augen sind auf das Ziel gerichtet
Dropback (bei Pässen)
Die verschiedenen „Drops“, also das Zurücklaufen mit dem Ball nach dem Snap (bei Pässen), haben ähnliche Merkmale:
- Die ersten Schritte sind weit nach hinten, um Abstand zwischen dem QB und der Offense Line zu bekommen
- Die letzten beiden Schritte sind kleiner, um die Balance wieder zugewinnen und sich in den best möglichen Stand zu positionieren, bevor man den Ball wirft.
- Alle anderen Schritte sollten soweit und tief wie möglich sein: 3-Step Drop = 1 tiefer Schritt; 5-Step Drop = 3 tiefe Schritte; 7-Step Drop = 5 tiefe Schritte
- Der QB sollte während des Drops den Rasen „gleiten“. Er sollte NIE hüpfen oder springen, um so tief wie möglich nach hinten zu kommen. Stellt euch einfach vor, dass Euer Kopf beim Drop immer auf der selben Höhe ist. Er sollte dabei nicht hoch und runter gehen, wie bei einem Hoppelhase
- Die Füße sollten am Ende des Drops ungefähr schulterbreit auseinander sein (siehe auch normale Wurfposition oben)
Der Straight Dropback (Allgemein)
Die verschiedenen Drops helfen dem Quarterback beim Timing mit seinen Receivern.
Abstand von QB zur LOS | Tiefe der Passrouten | QB Set up in | QB sollte werfen in | |
3-Step Drop | 5 Yards | 5-10 Yards | 1,4 Sek. | <= 2,1 Sek. |
5-Step Drop | 7 Yards | 10-14 Yards | 1,6 Sek. | 2,3 bis 2,5 Sek. |
7-Step Drop | 9 Yards | 15 y und mehr | 1,8 Sek. | 2,5 bis 2,7 Sek. |
- Öffne den Fuß (Push-off), mit dem Ihr zuerst nach hinten geht, so dass er in Richtung Seitenlinie zeigt (Also um 90° drehen). Die Fußsohle steht danach parallel zur „Line of Scrimmage“ (LOS). Bei einem Rechtshänder ist das normal der rechte Fuß
- Es ist auch möglich vor dem Start / ersten Schritt evtl. einen Cheat Step mit dem vorderen Fuß zu machen – kleiner Schritt direkt nach hinten, wobei der Fuß schon um 90° gedreht wird, um das Öffnen und der Push-off für den ersten Schritt leichter wird und man gleich etwas mehr Abstand zum Center zu bekommen.
- Stellt Euch beim Drop vor, dass ihr ein Seil an der Hüfte habt, das gerade nach hinten zieht. BLEIBT IN DER MITTE!!!
- Die 2 letzten Schritte sind normalerweise kleiner, um schnell Balance zu finden.
REACH STEP / DRIVE STEP / SEPARATION
- Setze dabei den hinteren Fuß auf 6 Uhr, wobei die Fußspitze auf 5 Uhr zeigt, weit nach hinten. Der erste Schritt ist immer am Größten, um in die Mitte des Pockets so weit wie möglich nach hinten zu kommen.
- Ziehe den Ball an den Bauch und dann zur Brust (Jerseynummer) in Carriage-Position, halte die Schultern entspannt und bewege den Ball beim Laufen etwas mit, aber beim Drop mit dem Ball nicht zu sehr herum pendeln. (Kein Schaukelstuhl!!!)
- Halte beide Hände am Ball bis zum Wurf und sichere so den BALL!!!
- Rotiere deinen Oberkörper so, dass die Arm/Schulter, mit der Ihr nicht werft zur Defense nach vorne zeigt. Bringe dein Kinn zur vorderen Schulter, damit das komplette Feld überblickt werden kann!
- Vordere Schulter sinkt leicht.
- Kinn bleibt gerade. Augen bleiben Downfield.
- Nicht den Rücken zur Los drehen.
CROSS-OVER
- Benutze Crossoversteps um Tiefe beim Drop zu erhalten. Überkreuze dabei mit dem vorderen Fuß (mit dem du dich angestoßen hast) den hinteren Fuß – achte dabei darauf vorne zu überkreuzen – nicht hinten!!!
Setze diesen Fuß dann parallel zur LOS auf oder zeige mit diesem sogar in Richtung Defense. - Vordere Schulter kommt nach oben zum Kinn, welches gerade bleibt.
- Augen bleiben Downfield. Hintere Schulter sinkt leicht
SLIDE STEP
- 3-ter Schritt beim 5-Step Drop oder der 5-te Schritt beim 7-Step Drop
- Diser kontrollierte Schritt ist ungefähr 15cm kürzer als der erste Schritt und nicht so explosiv und aggressiv, weil man danach abbremsen muss
SADDLE / PLANT STEP / GATHER
- Richte dich mit dem letzten Schritt in Richtung zum Ziel aus (90°).
Dabei richtet der Quarterback seinen letzten Schritt des Dropbacks in Richtung des anvisierten Receivers aus. Dies hilft ihm dabei mehr Geschwindigkeit in den Wurf zu legen, indem er seine Hauptstärke aus Hüfte und Powerstep besser nutzen kann. - Gather – sammle dich
- Nimm deine Wurfposition ein
HITCH STEP (Hitch and Throw)
- Der HITCH-Step kann dem Quarterback auch dabei helfen sich Zeit zu verschaffen nachdem er seinen Drop beendet hat. (Nicht beim Quickpassing 3-Step-Drop)
- Wird normalerweise beim 7-Step Drop benutzt, um die Rückwärtsbewegung komplett abzufangen. Kann aber auch beim 5-Step Drop benutz werden, bei tiefen Routen.
- Der Quarterback macht dabei einen Schritt im Pocket nach vorne, um sich weitere Zeit für das Lesen seiner Reads und Receiver während des Spielzugs zu verschaffen.
- Dieser Schritt kann normalerweise gemacht werden, wenn der Quarterback nicht durch das Timing mit der Receiverroute sofort nach dem 5-ten Schritt werfen muss.
- Der hintere Fuß muss in Richtung des Ziels gesetzt werden, damit der Quarterback einen aggressiven Power-Step machen kann, um seine Hüfte zu öffnen. Der hintere Fuß sollte durch den Wurf gezogen werden, um zu verhindern, dass man vom hinteren Fuß wirft.
- Die richtige Länge des Schritts kann man überprüfen indem man sich eine gerade Linie von der Wurfschalter zum Boden vorstellt. Schneidet diese gedachte Linie die Innenseite des Knies war der Schritt richtig. Ist das Knie weiter vorne war er zu lang und ist es weiter hinten war der Schritt zu kurz.
- Egal ob der Quarterback einen tiefen oder kurzen Ball wirft sollte sein Gewicht immer nach vorne gehen und nie zurückgehalten werden.
- Gewicht beim Wurf vom hinteren auf vorderen Fuß verlagern
- Der Vorderfuß und Knie müssen direkt auf das Ziel zeigen.
- Nach Wurf folgendes überprüfen: Hand (Follow through) und Fuß (Gewicht? Auf Ziel?)
- Immer auf ein kleines Ziel werfen, um Genauigkeit zu steigern
HIT AND THROW
- Hier macht der QB keinen Hitch Step, sondern wirft sofort nach dem Saddle.
- Z.B. beim Quickpassing 3-Step-Drop.
- Gut bei kurzen Passrouten mit 5-Step Drop.
Timing Dropback (Passing Game)
Timing-Drops sind normalerweise 3- oder 5-Step Drops, bei denen der Quarterback sofort nach der Beendigung seines Drops werfen (Hit and Throw) muss, damit er die Timing-Patterns / Routen seiner Receiver trifft. (z.B. Quick outs, Slants, Hitchs, etc.)
1-Step Drop (Hit and Throw)
Ersetzt auch den 3-Step Drop, wenn man aus Shotgun spielt
- Separation = Saddle bei 1 yard
3-Step Drop (Hit and Throw)
Ersetzt auch den 5-Step Drop, wenn man aus Shotgun spielt
- Separation
- Crossover (Bremse)
- Saddle (Balance + Ready Position) bei 5 Yards
5-Step Drop (Controlled – Hit and Throw)
-
- Separation
- Crossover
- Slide (Bremse)
- Crossover (Bremse)
- Saddle (Balance + Ready Position) bei 7 Yards
- Wenn mehr Zeit gebraucht wird „Reset & Shuffle“
5-Step Drop (Hitch and Throw)
- Separation
- Crossover
- Slide (Bremse)
- Crossover (Bremse)
- Saddle (Balance) bei 7 Yards
- Hitch (Ready Position) bei 6 Yards
7-Step Drop (Hitch and Throw)
- Separation
- Crossover
- Separation
- Crossover
- Slide (Bremse)
- Crossover (Bremse)
- Saddle (Balance) bei 9 Yards
- Hitch (Ready Position) bei 8 Yards
Half-Roll
Um dem QB einen Pass auf die Playside zu vereinfachen, kann der Half-Roll benutzt werden.
- Separation (auf 5 bzw. 7 Uhr) in Richtung der Sprintseite
- Crossover Sprint Step (auf 5 bzw. 7 Uhr)
- Separation (auf 4 bzw. 8 Uhr) bis auf 6 Yards
- Crossover (Bremse – auf 4 bzw. 8 Uhr)
- Saddle (Balance + Ready Position) endet 5-6 Yards tief hinter Playside Tackle
Roll-Out oder Sprint
Um dem QB eine Pass- (1st) / Lauf- (2nd) Option zu geben wird der Roll-Out oder Sprint benutzt.
- Separation (auf 5 bzw. 7 Uhr) in Richtung der Sprintseite
- Crossover Sprint Step (auf 5 bzw. 7 Uhr)
- Separation (auf 4 bzw. 8 Uhr)
- Crossover (Bremse – auf 4 bzw. 8 Uhr)
- Saddle (Balance) ca. 6 Yards tief hinter Playside Tackle zur LOS und Ziel ausrichten.
- Dann Upfield und aus Vorwärtsbewegung werfen oder laufen
- Stelle dir vor du befindest dich in einem Gang und versuche auch beim Werfen in diesem Gang zu bleiben und nicht heraus zu driften.
Shotgun Drops
Um bei Shotgun Pässen das Timing mit den Receivern und deren Passrouten richtig einzuhalten, müssen die Schritte verkürzt bzw. reduziert werden
- 3-Step Drop (direkt am Center) = 1-Step Drop (Shotgun)
- 5-Step Drop (direkt am Center) = 3-Step Drop (Shotgun)
TIPPS und TRICKS
Wenn der QB nach dem letzten Saddle bzw. dem Hitch keinen Receiver findet, dann sollte er den Ball ins Aus werfen oder den Ball in Pocket nehmen und selbst laufen.
Wenn er sich entscheidet selbst zu laufen, dann nur nach vorne durch die Offense Linie, nie zur Seite oder nach hinten, da so der Raumverlust bei einem Sack noch größer ist.
Beim Quickpassing soltel der QB sich für eine Seite entscheiden und auch auf diese Seite werfen, oder wie oben beschrieben sofort den Pass abbrechen. Durch den kurzen 3-Step Drop steht der QB nahe an der Offensive Line und so auch an den Angreifern aus der Defense (Passrushers), dadurch hat er normalerweise keine Zeit, um auf der anderen Seite einen freien Receiver zu finden.
Beim normalen Passing Game hat er die Möglichkeit sich durch Dribbeln auf seinen Fußballen zu drehen und die Receiver auf der Backside zu finden und diesen zu werfen. Sollten diese auch gedeckt sein, dann sollte er den Pass wie oben beschrieben abbrechen.
Der Wurf (hart / gerade / ohne Flugkurve / non-trajectory / rifle / bullet)
Jeder QB hat eine etwas andere Wurfbewegung und das ist ok. Wichtig ist eine komfortable und natürliche Bewegung. Grundsätzlich ist es aber immer wichtig den Ball hoch und schnell loszulassen.
VORBEREITEN DES WURFS
- DRIVE Step öffnet vorderen Fuß direkt zum Ziel
- Füße sind schulterbreit auseinander in einer Linie zum Ziel, ebenso wie Hüfte und Schultern
- Don’t overstride = nur kleiner, normaler Schritt
- Gleichzeitig mit Drive step wird der Ball von der Carriage Position in gecockt (nach oben zum Ausholen) geführt.
- Vordere Ballspitze wird dabei nach hinten gedreht.
- Werfe aus einem sicheren Stand heraus – das Gewicht ist vor dem Wurf auf dem hinteren Fuss (70%)
- Die Knie sind leicht gebeugt
- Ball direkt nach oben – nicht in Kreisbewegung nach unten und dann nach oben.
- Beim Werfen dann direkt nach vorne, nicht noch vorher nach hinten und unten.
AUSLÖSEN DES WURFS
- Off-hand (vorderer) Ellenbogen leitet Wurf ein, zieht nach außen, wie an einem Seil und verleiht dem Wurf noch weitere Kraft verliehen.
- Dabei drehen sich hintere Hüfte und Schulter, bevor sich der Wurfarm bewegt, nach vorne.
- Zeige mit dem nicht werfenden Arm auf das Ziel.
- Wurfarm Ellenbogen bleibt bei Wurf mind. auf Schulterhöhe > 90° (neben Ohr) und führt den Wurf an.
KEIN SEITENARMWURF!!! - Die vordere Ballspitze wird nun von hinten nach vorne auf das Ziel geführt, also um 180° gedreht.
WRIST SNAP
- Wrist Snap – Handgelenk abwinkeln
- Die Stärke des Wurfs wird durch eine starke, explosive Drehung der Hüfte entwickelt.
- Der Arm und die Hand sind die Richtung und den Flug des Balls verantwortlich.
- Der kleine Finger beginnt als erstes an der Naht (Lace) zu ziehen, um die Rotation auszulösen.
- Der Zeigefinger ist der letzte Finger der den Ball verlässt und zeigt zum Ziel.
- Daumen zeigt zum Boden und der kleine Finger zum Himmel.
- Die Handfläche zeigt nach dem Wurf nach außen, nicht nach oben!!!
FOLLOW THROUGH
- Follow through (Arm durchziehen) bis zum gegenüberliegenden Hüfte – von oben rechts nach unten links (bei Rechtshänder – Righty)
- Wurfschulter kommt nach vorne und zeigt auf das Ziel.
- Handinnenkante liegt auf Oberschenkel, Zeigefinger nach unten, Daumen nach innen
- Bei Wurf Drehung um Wirbelsäulenachse auf Ebene parallel zum Boden
- Nicht abknicken mit Hüfte, nur drehen / rotieren
- Arm wird beim Werfen explosiv ganz nach vorne gestreckt.
- Der hintere Fuß bleibt auf dem Boden bis Ball geworfen ist, kann danach abheben.
KURZ ODER LANG
- Der Hauptunterschied zwischen kurzen und langen Würfen ist nur der Releasepunkt (loslassen) des Balls.
FUSSSPITZE, KNIE, BAUCHNABEL UND HANDBALLEN ZEIGEN AUFS ZIEL!!!!
Das 7-Augen Prinzip (FOTOS MACHEN)
Dieses Prinzip soll dem Quarterback dabei helfen die Wurfmechaniken und Techniken besser zu verstehen und sich zu kontrollieren. Stellt euch dabei vor, dass an den folgenden Körperstellen ein Auge oder besser eine Kamera ist, mit der Ihr ein Foto vom Ziel machen sollt. (Vergleich: Kuppeln beim Autofahren – alle Arme und Beine arbeiten)
- 1.Auge: Auf dem großen Zeh des linken Fußes (bei Rechtshändern)
Richtiges platzieren des Fußes – etwas links vom Ziel – dadurch wird die Hüfte voll geöffnet.
- 2.Auge: Innenseite des linken Knies
Knie sollte leicht gebeugt sein – gestrecktes Knie bremst die Rotationsbewegung.
- 3.Auge: Auf der Gürtelschnalle
Rotation der Hüfte – überträgt sich auf die Rotation des Oberkörpers.
- 4.Auge: Auf der Brust (Jerseynummern)
Rotationsbewegung des Oberkörpers – zeigt nicht auf den Boden!!!
- 5.Auge: Auf dem Ellenbogen des Wurfarms
Wichtig für die Genauigkeit des Wurfs – zwingt den QB seinen Ellenbogen oberhalb der Schulter zu halten und mit dem Ellenbogen den Wurf anzuführen.
- 6.Auge: Auf der Fingerspitze des Zeigefingers
Rotationsbewegung des Balls und sauberes Loslassen des Balls.
- 7.Auge: Auf den eigenen Augen
Fokussieren auf das Ziel selbst bei Druck aus der Defense.
Quellen:
Vielen Dank an die vielen Coaches, von denen ich über richtiges Quarterback Spiel lernen durfte. Viele dieser Informationen habe ich bei meiner Trainerausbildung oder auf Coaching Clinics gelernt. Vor allem möchte ich hier Jo Ullrich, Wanja Müller und Jeff Reinebold nennen, die mir erklärt haben, auf was ein Quarterback achten muss.
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