Vielen Dank an die vielen Coaches, von denen ich über richtiges Defense Line Spiel lernen durfte. Viele dieser Informationen habe ich auch bei meiner Trainerausbildung  erhalten oder auf Coaching Clinics gelernt. Wenn Ihr auch gerne zu diesem Blog beitragen möchtet, dann meldet Euch einfach bei mir. 

Schlüssel für erfolgreiches Defense Line Spiel

  • Stand, Start, Winkel und Blocks
  • Kennen der Defense-Konzepte von jedem Spielzug, damit der DL genau weiß, wo er steht und welche Aufgabe er hat
  • Gute Koordination zwischen Ober- und Unterkörper bzw. zwischen Augen und Händen
  • Gute Technik (Fundamentals)
  • Spielzüge immer 100% spielen
  • Immer aggressiv den Gegner attackieren (Gegner dominieren und frustrieren)
  • Beständigkeit und Konzentration beim Snap – Keine Fehlstarts (Fokussieren des Balles)

Perfekte Ausführung der Fundamentals macht im Football den Unterschied zwischen Sieg oder Niederlage. Wer in der Linie die bessere Technik spielt ist im Vorteil und kann das Duell mit seinem Gegner gewinnen. Die D-Line muss einen wichtigen Part in allen Segmenten der Defense spielen.

Wie viel dieser Segmente im ganzen Defense-System genutzt wird, hängt von den Fähigkeiten der Spieler ab, ihre Aufgaben (Assignments) mental und die Techniken physisch umzusetzen.

ERWARTUNG: Der D-Liner muss ein kompletter und aggressiver Spieler auf seiner Position sein. Er sollte versuchen ein Meister aller nötigen Skills zu werden, um sein volles Potential zu erreichen!

Vertraue deiner Technik

  1. Vertraue deinem Footwork
  2. Vertraue deiner Körperposition
  3. Vertraue deiner Handstellung
  4. Vertraue deiner Technik

 

MOTTO: SEI IMMER DER HAMMER, NICHT DER NAGEL!

 

System zum Bestimmen der Aufstellung und des Angriffspunkts der DL

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten der Nummerierung. Um den Angriffspunkt der DL zu bestimmen, wird normalerweise folgendes System gewählt:

Hierbei bekommen die Löcher (Gaps) zwischen den OL Spieler Buchstaben, also von innen nach außen A, B, C, D.

Um die Aufstellung der DL vor dem Snap zu bestimmen, wird normalerweise folgendes System gewählt:

Vorteil bei diesem System ist, dass die Aufstellung direkt vor dem Gegenspieler immer eine gerade Zahl ist. Also 2, 4 und 6. Die Techniken auf Außen- oder Innenschulter (Outside oder Inside Shade) sind dementsprechend angepasst. Hierbei gibt es ja nach Vorliebe der Coaches unterschiedliche Systeme. Ich verwende das System oben und bezeichne die Aufstellung, bei der der Nose Guard nicht direkt (Head on) auf dem Center steht, sondern leicht versetzt als 0S (Zero Shade). Andere Coaches bezeichnen diese Aufstellung als 1 und benutzen dann statt der 1 (im Bild oben) die 2i (Zwei Innen). Wie gesagt, das kommt auf Eure Coaches an und Ihr System. Oder es wird für den Tight End 8 statt 6 benutzt.

Persönlich finde ich eigentlich ein System gut, indem man einfach von innen nach außen durchnummeriert – also einfach von 1 bis 9 durchzählt. Das macht es Anfängern einfacher, einfach mal durchzuzählen, falls Sie es nicht mehr wissen. Da sich aber das obere System durchgesetzt hat, werde ich mich in diesem Blog auf dieses System beschränken.  Wie gesagt, hier gibt es wirklich viele Varianten und es kommt drauf an, wo Euer Coach seine Offense Philosophie gelernt hat.

 

Die Positionen und Aufstellung

Hierbei kommt es auch darauf an, was für eine Defense Philosophie Euer Coach vertritt. Es gibt die „Read and React“ Technik, bei der der D-Liner für 2 Löcher (2-Gap Technik) verantwortlich ist und erstmal lesen muss, wohin ein Lauf geht, bevor er sich für ein Loch entscheidet. Also geht der Lauf nach Links, dann geht der D-Liner in sein linkes Loch und andersrum. Muss der D-Liner nur auf eine bestimmte Seite angreifen (1-Gap Technik), dann spricht man von einer „Strike and Attack“ Defense. Siehe auch „Gap Techniken“ weiter unten.

 

Nose Guard (NG)

Der Nose Guard (NG) ist im Zentrum der Defense Line und steht direkt gegenüber vom Center der Offense Line.

Diese Position wird normalerweise in Defense-Formationen mit 3 Defense Linienspielern gespielt,

z.b. 3-4 Defense (3 DL – 4 LB), 3-5-3 Defense (3 DL – 5 LB – 3 DB).

 

Der Nose spielt in einer 0-Technik. Er kontrolliert entweder beide A-Gaps oder er muss auf eine bestimmt Seite angreifen (slanten). Er hat Hilfe vom Middle Linebacker, der direkt hinter Ihm spielt (z.B. 4-3 oder 3-5-3 Defense) oder von den beiden Inside Linebackern (z.B. 3-4 Defense). Es ist sehr wichtig, dass er sehr stark ist, um die LOS zu halten und nicht nach hinten geblockt wird.

 

Stance and Alignment:

  • 3- oder 4-Punkt Stand, Füße fast parallel, 0-Technik, genau gegenüber von Center.

 

Defense Tackle (DT)

Die Defense Tackles (DT) stellen die Spieler dar, welche sich normalerweise gegenüber der Offense Guards aufstellen.

Diese Position wird normalerweise in Defense-Formationen mit 4 Defense Linienspielern gespielt,

z.b. 4-3 Defense (4 DL – 3 LB), 4-4 Defense (4 DL – 4 LB).

Der Defense Tackle spielt normalerweise in einer 1- oder einer 3-Technik. Bei einer 4-3 Defense kontrolliert er beispielsweise entweder das A-Loch (1-er Technik) oder das B-Loch (3-er Technik). Er hat Hilfe von den Linebackern, die direkt hinter Ihm spielen. Es ist sehr wichtig, dass er sehr stark ist, um die LOS zu halten und nicht nach hinten geblockt wird.

 

Stance and Alignment:

  • 3- oder 4-Punkt Stand, Füße versetzt, 1- oder 3-Technik, gegenüber von Guard.

 

Defense End (DE)

Der Defense End (DE) spielt außen an der Defense Line und steht normalerweise außen beim OT oder TE. Seine Aufgaben variieren je nach Defense-Formation.

Der Defense End spielt normalerweise in einer 5- oder einer 9-Technik. Er kontrolliert meistens das äußere Loch, also C- oder D-Gap und muss dabei den Spielzug nach innen drängen (Contain). Beim Pass ist er für Druck auf den QB verantwortlich (Passrush).

 

Stance and Alignment:

  • 3- oder 2-Punkt Stand, Füße versetzt, 5- oder 9-Technik, gegenüber von Tackle oder Tight End.


Der Stance (Stand Allgemein)

  • Der Stance im Football ist das Fundament und die Basis des Spielers
  • Ohne Fundament kein stabiles Resultat

Allgemeine Schlüsselpunkte eines richtigen DL Stances:

  • Geschlossene Körperwinkel!
  • Füße etwas breiter als schulterbreit!
  • Gewicht auf den Innenseiten der Vorderfüße
  • Balance – Start zu jeder Seite muss gewährleistet sein
  • Füße zeigen zur LOS!
  • Pad Level – Schultern parallel zur LOS und zu Boden!
  • Flacher Rücken – der Po ist etwas höher als der Kopf
  • Kopf oben – Augen auf der Offense und dem Ball vor dem Snap!
  • Komfortable Haltung!

 

Stances für Defense Linemen

  • 3-Punkt Stand:         Normaler Stand
  • 4-Punkt-Stand:        z.B. bei Lauf in Short Distance oder Goalline Situationen 

3-Punkt Stance

  • Die Defense Line steht normalerweise im 3-Punkt Stand
  • Füße etwa schulterweit auseinander (nicht zu breit)
  • Fußspitzen und Knie zeigen geradeaus zu LOS
  • Füße stehen leicht versetzt – der innere Fuß (Zehenspitzen) ist ungefähr auf Höhe der Verse vom äußeren Fuß. Steht der DL also z.B. links vom Ball ist der rechte Fuß hinten
  • Der vordere Fuß steht flach auf dem Boden
  • Beim hinteren Fuß ist die Verse leicht vom Boden gehoben
  • Das äussere Bein (vorderer Fuss) sollte ca. 90 Grad angewinkelt sein, um wirklich explosiv starten zu können
  • Oberkörper über die vordere Fußspitze lehnen – Hüfte etwas höher als Schultern
  • Die innere Hand ist auf dem Boden in einer Linie mit dem inneren Fuß. Die äußere Hand ist frei!
  • Gewicht auf Hand am Boden
  • Flacher Rücken und Kopf im Nacken
  • Freien Unterarm neben Oberschenkel
    Oder direkt vor Brust, um schnell zu reagieren (Ready Position)
  • Alle Finger berühren den Boden – Alternativ auf Faust abstützen
  • Die Hand auf dem Boden sollte NIE hochgenommen
    werden können, ohne dass man das Gleichgewicht verliert!!! (60% des Gewichts)

4-Punkt Stance

  • Es gelten die gleichen Regeln wie beim 3-Punkt Stand, es sind nur beide Hände auf dem Boden
  • Beide Hände auf dem Boden sind in einer Linie mir den beiden Füssen
  • Volles Gewicht auf den Händen und insgesamt tiefer
  • Man kann hierzu die Faust Ballen und die Faust auf dem Boden aufsetzen, um das Gewicht besser halten zu können

 

Release (Start)

Gap Techniken

Es gibt zwei grundlegende Techniken für die Defense Linie. Sie unterscheiden sich wie folgt:

1-Gap Technik:

Der Defense Spieler ist für ein einziges Loch verantwortlich und ist für jeden Spielzug durch dieses Loch verantwortlich. Der Vorteil hierbei ist, dass der Spieler nicht unbedingt der Stärkste sein muss, um diese Aufgabe erfüllen zu können, da er sich voll auf seine Aufgabe konzentrieren kann. Der Nachteil hier ist, dass er anfälliger für Double Teams der Offense Linie ist.

2-Gap Technik:

Der Defense Spieler ist für zwei Löcher verantwortlich und ist für jeden Spielzug durch diese Löcher verantwortlich. Der Vorteil hierbei ist, dass wir immer in Richtung des Laufes spielen können und es so der Offense schwieriger machen können bestimmte frei Löcher zu attackieren. Der Nachteil hier ist, dass der Spieler sehr gut den Block des Offenselinienspielers aufnehmen muss und, dann das Offense Backfield lesen muss ohne an Raum zu verlieren. Für Anfänger mit wenig Erfahrung ist diese Technik sicherlich schwieriger umzusetzen.

 

Der richtige Start

Nach einem richtigen Stand / Stance ist der richtige bzw. effiziente Start das nächste Teilstück eines erfolgreichen D-Liners. Hierbei muss unterschieden werden, ob man gegen einen Lauf oder gegen einen Pass spielen wird, da sich der Stand hierbei leicht ändert. Generell kann man sagen, dass gegen einen Pass mehr Gewicht auf den Händen liegt und man schneller und direkter attackieren sollte. Ob, wie und wann Ihr gegen einen Pass spielen sollt, wird Euch euer Coach dann sagen. Schaut Euch auch hierzu die Tipps bei den „Pre-Snap Reads“ unten an.

  • Falsche Gewichtsverteilung führt zu False Steps.
  • Immer aggressiv aus dem Stand heraus explodieren.
  • Falsche Gewichtsverteilung führt zum „DIPPEN“ = neigen/senken beim Start
  • DIPPEN = Körperwinkel waren nicht geschlossen genug
  • PADLEVEL – nach dem Start nicht gleich den Oberkörper aufrichten, sondern tief nach vorn starten (wie ein 100m Sprinter, der steht auch nicht zuerst auf und rennt dann erst los)
  • Kopf im Nacken – Augen auf dem Gegner (Jersey V-Ausschnitt am Hals)
  • Der Kopf ist niedriger als das Kinn des OL (REGEL: Der Tiefere gewinnt!)
  • Hände setzen innen auf der Nummer des OL auf (REGEL: Der Innere gewinnt!)
  • Daumen zeigen nach oben und die Ellenbogen sind zusammen
  • Den OL von sich weg drücken und dabei dessen Schultern drehen

Jenachdem wie aggressiv Euer Coach spielen will, gibt es beim Start kleine Unterschiede. Hier zwei Beispiele, was Euer Coach von Euch erwarten könnte:

Gegen Lauf-Spielzüge der Offense (Runs) bzw. 2-Gap Technik der D-Line

  • Der innere, hintere Fuß beginnt mit einem kurzen Power Step. Weiter mit kleinen, schnellen Power Steps, damit der O-Liner einen nicht so einfach wegschieben kann. Das passiert normalerweise, wenn der D-Liner einen riesigen ersten Schritt macht und nur noch auf einem Fuss steht, wenn der O-Liner den ersten Kontakt macht.

Gegen Pass-Spielzüge der Offense (Passes) bzw. 1-Gap Technik der D-Line

  • Der innere, hintere Fuß ersetzt die innere, vordere Hand auf dem Boden. Hierbei geht es wirklich darum schnell und aggressiv nach vorne zu explodieren.

 

Hier ein schönes Video, in dem man sehr gut sehen kann, wie die D-Line aggressiv aus Ihrem Stand / Stance started und Druck auf die Offense aufbaut:

 

Pre Snap Reads

Identifizieren, ob Lauf oder Pass:

Wir versuchen schon vor dem Snap festzustellen, ob die Offense einen Lauf oder einen Pass spielt. Dazu gibt es einige „READS“ an denen man feststellen kann was die Offense vorhat, z.B. an Spielstand, Zeit, Personal und Formationen, weitere sind:

 

Hard Read (Lauf):

Die Verse der Offense Linienspieler ist vom Boden abgehoben, d.h. sie stehen da, wie ein Sprinter im Startblock.

Die Handknöchel der Offense Linienspieler im Dreipunktstand sind weiß, d.h. sie sind belastet und die Unterarme angespannt, oder die Handschuhe werfen Falten auf dem Handrücken.

 

Soft Read (Pass oder Pull):

Die Verse der Offense Linienspieler ist platt auf dem Boden, d.h. sie können leicht zurück in das Passpocket gehen.

Die Handknöchel der Offense Linienspieler im Dreipunktstand sehen normal aus, d.h. sie sind nicht belastet und die Unterarme nicht belastet, oder die Handschuhe werfen keine Falten auf dem Handrücken. Wenn die Linienspieler im 2 Punktstand stehen, dann kommt höchstwahrscheinlich ein Pass.

 

Kopf und Po (Pass oder Lauf):

Ist der Kopf tief und der Po hoch erwarten wir einen Lauf.

Ist der Kopf hoch und der Po tief erwarten wir einen Pass.

 

Augen / Helmschrauben (Richtung):

Manche Offense Linienspieler schauen schon vor dem Snap in die Richtung, in die Sie blocken werden. (links oder rechts)

 

Spieler links und rechts lesen:

Wir müssen feststellen, ob alle Offense Linienspieler dieselbe Technik  spielen. Wenn zum Beispiel der Center und Technik einen Hard Read zeigen und der Guard einen Soft Read, dann können wir von einem Trap oder Pull erwarten.

 

Down und Distance:

Bei kurzen Distanzen (kleiner 3y) kann man von einem Lauf oder Playaction Pass ausgehen. Achtet auf „No Play“, also nur langer Count !!!

Bei langen Distanzen (größer 15y) kann man von einem Pass oder Draw ausgehen.

 

Cadence (Count)

Der gegnerische QB versucht durch unterschiedliche Counts die Defense ins Abseits zu ziehen, das bedeutet für unsere Defense Linienspieler, äußerste Vorsicht und die REGEL sich nur auf Bewegungen des Balls oder des Gegners zu bewegen!!!! Vorsicht vor allem bei Short Yardage Situationen, in denen weniger als 5y für die Offense zu einem neuen Versuch benötigt werden. Hier ist ein langer Count zu erwarten.

 

Abwehren von Blocks

Verteidiger müssen sich vor Spielzugbeginn im Klaren darüber sein von wem sie geblockt werden könnten, um besser darauf reagieren zu können. Sie dürfen den Block nur in dem vorgegebenen Defenseschema bekämpfen, damit das Defensekonzept auch funktioniert. Ist ein Spieler z.B. für das B-Gap verantwortlich und weicht auf das C-Gap aus, um nicht geblockt zu werden, dann entsteht in der Defense eine große Lücke.

 

Run Blocks

  1. Den Block erkennen:

Bei Laufspielzügen gibt es 5 Grundblockarten in der Linie, die zu beachten sind:

  • Ein Blocker versucht den Verteidiger mit einem Drive Block aus dem Loch zu blocken, um innen Platz für den Ballträger zu schaffen.
  • Ein Blocker versucht den Verteidiger mit einem Down Block aus dem Loch zu blocken, um außen Platz für den Ballträger zu schaffen.
  • Ein Blocker versucht den Verteidiger mit einem Reach Block zu überholen, um sein Loch zu übernehmen.
  • Zwei Blocker versuchen gleichzeitig den Verteidiger mit einem Double Team Block zu blocken.
  • Zwei Blocker versuchen gleichzeitig den Verteidiger zu blocken und dabei arbeitet sich ein Blocker auf die Seite des anderen Blocker hin („across the face“), kann von einem Combo Block ausgegangen werden, bei dem sich der andere Blocker dann ins 2-te Level auf einen Linebacker absetzt.

 

  1. Körperhaltung:
  • Gegen Drive Block: Die Füße mehr als schulterbreit auseinander nehmen; Kleine, schnelle Power Steps machen; den Blocker aufnehmen und stoppen. Sein Gap verteidigen.
  • Gegen Down Block: Die Füße mehr als schulterbreit auseinander nehmen und Hüfte senken; Kleine, schnelle Power Steps machen; den Blocker mit dem Shoulderpad auf der Seite des Blocks aufnehmen, stoppen und dabei keinen Raum verlieren. Sein Gap verteidigen.
  • Gegen Reach Block: Die Füße mehr als schulterbreit auseinander nehmen; Schnelle, seitliche Schritte in die Gleiche Richtung wie der Blocker machen und keinen Raum dabei verlieren; den Blocker aufnehmen und über seine Außenschulter ins Offense Backfield kämpfen. Sein Gap verteidigen.
  • Gegen Double Team / Combo Block: Die Füße mehr als schulterbreit auseinander nehmen; Die Hüfte tief absenken und Knie anwinkeln. Kleine, schnelle Power Steps machen; den Blocker aufnehmen und stoppen. Sein Gap verteidigen.

 

  1. Position zum aushebeln des Gegners erreichen (Leverage):

Wichtig ist nach dem ersten Kontakt eine gute Körperposition gegen den Blocker zu erreichen und dann mit den Händen, Armen und Beinen arbeiten, um die bessere Position einnehmen zu können. Der Kopf sollte dabei immer oben sein, damit der Verteidiger, sobald er den Block des Gegner identifiziert und neutralisiert hat, den Ballträger finden kann.

  • Gegen Drive und Reach Blocks: Der Verteidiger muss versuchen die Hände innen an die Brustnummer des Blockers zu bekommen. Dieser muss dann mit ausgestreckten Armen weggedrückt werden, um diesen fern zu halten. Der Verteidiger muss sein Gap kontrollieren und versuchen den Blocker nach hinten zu drücken, um den Raum für den Ballträger zu verkleinern.
  • Gegen Down Block: Der Verteidiger muss versuchen mit seinem Unterarm den Blocker auf der Seite des Blocks zu stoppen. Danach sollte er seine Schulter nach unten bringen und sich mit den Beinen gegen den Block stemmen, um den Blocker nach hinten zu drängen, um den Raum für den Ballträger zu verkleinern.

 

  1. Neutralisieren und trennen vom Gegner:
  • Der Blocker kann durch oben genannte Punkte gestoppt und neutralisiert werden.
  • Wenn sein Gap nicht mehr von einem Lauf des Ballträgers bedroht ist, sollte er sich mit einem aggressiven Move mit den Händen befreien und zum Ballträger sprinten.
  • Gegen Double Team Block: Wenn beide Blocker versuchen den Verteidiger zu bewegen, sollte dieser tief und auf den Beinen zu bleiben. Er sollte sich dann klein machen (wenig Angriffsfläche bieten) und versuchen sich zwischen den beiden Blockern ins Offense Backfield zu arbeiten.
    Wenn der Verteidiger merkt, dass er wird nach hinten geblockt wird, dann sollte er als letzten Ausweg sich noch kleiner machen und sogar auf den Boden gehen, damit die Blocker Ihn nicht mehr weiter blocken können. Dabei kann er dann versuchen ins Offense Backfield zu krabbeln bzw. die Blocker über Ihn stolpern lassen, damit der Ballträger sich ein neues Loch suchen muss.
    Obwohl der Verteidiger von zwei Blockern geblockt wird, sollte er sich darauf konzentrieren nur einen der beiden Blocker zu bekämpfen und zu schlagen. Normalerweise ist das der Blocker bei dem er sich vor dem Snap aufgestellt hat.
  • Gegen Combo Block: Wenn einer der beide Blocker versucht den Verteidiger zu reachen, damit der andere Blocker sich auf den LB absetzen kann, sollte der Verteidiger wie bei einem normalen Reach Block versuchen mit kleinen, kraftvollen Schritten seitlich zu bewegen. Der Verteidiger muss versuchen die Hände innen an die Brustnummer des Blockers zu bekommen und so arbeiten wie bei einem Reach Block.

 

Pass Rush

Ein perfekter Pass Rush ist die beste Passverteidigung!

Dabei ist es wichtig den Pass-Spielzug so früh wie möglich zu erkenne, um schnellst möglich in den Pass Rush überzugehen. Siehe hierzu auch „Pre-Snap Reads“.

Die beiden üblichsten Pass Rush Moves sind der „CHOP“ , „SWIM“ und der „RIP“. Bei diesen Techniken attackiert ihr eine Seite des Blockers und benutzt dabei eine aggressive Armtechnik, um am Blocker vorbei zu kommen.

Wenn man sich entschieden hat auf welcher Seite man vorbei will, bzw. dies durch den Defense Spielzug vorgegeben wurde, kann man dies auch unterstützen, indem man einen harten Fakeschritt oder Head Fake auf die andere Seite macht. Dadurch wird der Blocker evtl. verleitet seine Position aufzugeben und einen Schritt in die falsche Richtung zu machen.

  1. Swim Technik
  • Äußere Hand setzt auf den äußeren Arm vom OL auf und drückt diese nach innen oder zieht das Trikot an der Schulter nach unten, um die Schultern des OL zu drehen.
  • Die freie, innere Hand „schwimmt“ dann über den äußeren Arm bzw. Schulter des OL und drückt den äußeren Arm oder das Schulterblatt des OL nach innen.
  • Der innere Fuß sollte gleichzeitig mit dem „SWIM – Move“ des inneren Arm am OL vorbei nach außen gesetzt werden. (Hüfte dreht sich)


 

  1. Rip Technik
  • Äußere Hand setzt auf den äußeren Arm vom OL auf und drückt diese nach innen oder zieht das Trikot an der Schulter nach oben, um die Schultern des OL zu drehen.
  • Die freie, innere Hand „rippt“ dann unter den äußeren Arm des OL und drückt den äußeren Arm des OL nach oben und dann nach innen. Oder er „rippt“ am äußeren Arm vorbei nach oben.
  • Der innere Fuß sollte gleichzeitig mit dem „RIP – Move“ des inneren Arm am OL vorbei nach außen gesetzt werden. (Hüfte dreht sich)

 

Da sich der Blocker während des Spiels auf eine spezielle Technik sehr gut einstellen kann, sollten die Techniken kombiniert werden und außerdem weitere Techniken angewendet werden. Zu diesen Techniken gehören z.B. Bull Rush, Pull,  Push – Pull und Spin Move

 

  1. Pull Technik
  • Sehr gute und einfache Technik gegen unbewegliche O-Liner, die extrem langsam aus Ihren 3-Punkt Stand aufstehen
  • Hände auf innere Nummer aufsetzen (oder oben auf dem Schulterpad, wenn sie echt langsam sind) und zugreifen
  • Hart am Trikot ziehen (Pull – Move) und den OL weg vom Loch ziehen, für das man verantwortlich ist. Z.B. Wenn man für das rechte Loch verantwortlich ist den OL nach links ziehen.
  • Wenn der OL in der Vorwärtsbewegung weg vom Loch ist, dann loslassen und an Ihm vorbei in sein zu beschützendes Loch rennen.

 

  1. Bull Rush Technik
  • Hände auf innere Nummer aufsetzen und zugreifen
  • Die Ellenbogen zusammen ausstrecken (wie beim Bankdrücken), dabei den OL aufrichten und nach hinten drücken.
  • Den OL nicht loslassen und mit kleinen, schnellen Schritten in den QB schieben.

  1. Push – Pull Technik
  • Der Bull Rush kann am Ende sehr gut mit einem „PULL – Move“ kombiniert werden.

 

  1. Spin Move Technik

  • Hier ein schönes Video, wie Dwight Freeny seinen Spin Move mit anderen Techniken kombiniert, um unberechenbarer zu sein:
    1.  

      Flow Prinzipien

      Egal welche Formation wir spielen, folgende Prinzipien gelten immer:

          • Primary Support: Outside-in Support bei Spielzügen über außen. Übernimm den Vorblocker bei    Sweeps und Options. Normalerweise verantwortlich für den Pitch.
          • Force: Äußerste Verteidiger in der Box laut Aufstellung. Lasse den Ballträger niemals   außerhalb von dir vorbei. Verantwortlich für den „Swing“-Pass auf Runningback. Helfe Secondary von außen nach innen.
          • Contain: QB beim Option und Sprint out oder Roll out Pass. Drücke, bei Inside Spielzügen, das C-Loch von außen zu.
          • Trail: Hinter dem Spielzug her rennen, wenn der Ball von dir weg startet. Verantwortlich für Bootlegs, Reverses und weiten Cutbacks.
          • Cutback: Verantwortlich für Cutback, wenn der Ball von dir weg startet, überrenne nicht.
          • Gap Verantwortlichkeit: Den „Front Seven“ wird eine Gap Verantwortung gegeben, damit jedes Gap gedeckt wird.
          • Option Verantwortlichkeit:Linemen: Wenn der Ball gefaked oder innerhalb von dir abgegeben wird, dann drücke das Loch von außen nach innen zu, aber verliere nicht deine außen Position am Base Block. Wenn dein Gegenüber in Richtung LB blockt (Down Block) dann spiele den Ballträger von außen nach innen. Halte Schultern gerade, nimm Blocker an und versuche ihn nicht nach innen zu lassen. Sei immer in einer Position, von der aus du von innen nach außen spielen kannst, wenn der Ball weit geht.Linebacker: Lese Quarterback und den Pitchback für einen Option. Halte Position und renne nicht „Upfield“ überrenne den Quarterback nicht. Helfe in der „Alley“ beim Pitch.Secondary: Die Regel lautet, dass wir mehr Verteidiger am „Perimeter“ haben wollen, als die Offense Blocker hat, egal in welcher Formation spielen. Verantwortlich für die „Alley“ und den Pitchback.

       

      Slow Flow

      Run Spielzüge über innen. Erklärt am Beispiel einer 3-5-3 Defense.

           

       

      Fast Flow

      Run Spielzüge über außen. Erklärt am Beispiel einer 3-5-3 Defense.

           

       

      Reaktion wenn ungeblockt

      Wenn der Verteidiger erkennt, dass er ungeblockt ist, muss er sofort nach innen schauen, um den Spielzug zu erkennen. Hierbei kann es sich um einen Spielzug auf die andere Spielzugseite handeln (Flow away – „TRAIL“- Technik spielen – siehe „Flow Prinzipien“), oder er sieht den QB mit Ball auf sich zu rennen (Option).

      Der Verteidiger soll sich beim Option zwischen 2 Spielern (normalerweise QB und RB) entscheiden, die er attackieren kann. Wenn er sich z.B. für den QB entscheidet, dann pitcht der QB dem RB den Ball zu. Entscheidet er sich für den RB, dann behält der QB den Ball. In beiden Fällen hat der ungeblockte Spieler also verloren und die Offense zusätzliche Blocker für andere Verteidiger.

      Um diesen Vorteil der Offense wieder aufzuheben gibt es in der Defense normalerweise eine strikte Zuordnung, wer wen zu decken hat. Um den QB zu verwirren, ob und wann er pitchen soll,  wird zusätzlich das „Feathering“ (Federn) durch den unbeblockten Verteidiger eingesetzt

       

      Feathering (gegen Option Spielzüge)

      Spielzug erkennen: Wenn der Verteidiger einen Option erkennt, kann er mit dem Feathering anfangen, bevor ihn der QB erreicht.

          • Körperposition:
            Wenn der Option erkannt ist sollte der Verteidiger abbremsen und mit seinen Außenfuß zurück in Richtung LOS treten, damit sich sein Oberkörper wieder parallel zur LOS befindet. Er dreht nur den Kopf in Richtung QB, seine Schultern bleiben dabei parallel zur LOS. Der Verteidiger darf nicht aggressiv attackieren, sondern parallel zur LOS nach außen shuffeln bzw. federn und abwarten was der QB macht. Dabei muss er eine Position zwischen dem QB und dem Pitch Back einnehmen und halten. Der Verteidiger muss in beide Richtungen reagieren können.
          • Fokus auf QB
            Der Verteidiger ist hauptsächlich für den QB verantwortlich und darf diesen nicht aus den Augen lassen. Er sollte sich auf die Hüfte des QB konzentrieren, damit er sofort sieht, wenn sich der QB Downfield dreht, um selbst zu laufen. NIE auf den Ball reagieren, da der QB diesen wieder zurückziehen kann und dann selbst läuft.
          • Reagieren auf QB:
            Der Verteidiger shuffelt seitlich leicht vor dem QB nach außen, aber nicht soweit außen dass er ein großen Loch für den QB zum Rennen öffnet. Wenn der QB sich entscheidet selbst zu laufen, dann sollte der Verteidiger seinen Außenfuß hart platzieren und mit den nächsten Schritten nach innen arbeiten, um den QB sicher zu tackeln.
            BEIM PITCH: Erst wenn er sicher ist, dass der Ball die Hand des QB verlassen hat, darf er sich drehen und an der LOS nach außen rennen, um dort zu helfen.

       

      Tackling

      Tackeln kann gefährlich sein, wenn es nicht richtig ausgeführt wird. Siehe auch „Tackling beim Football

      MERKE: Tackle NIE mit dem Helm zuerst, besonders nicht mit dem Kopf nach unten gerichtet !!!

       

      Schlüsselpunkte:

          • Zur Balance kommen:
            Vor dem Kontakt muss der Verteidiger seine Schritte verkleinern und breiter werden. Die Knie müssen gebeugt, die Hüfte und Schulter tief sein. Dadurch hat der Verteidiger mehr Kraft und Stabilität und vermeidet so am Tackle vorbei zu springen oder vom Ballträger überrannt zu werden.
          • Gerade ausrichten:
            Der Rücken sollte vor dem Kontakt gerade sein und der Kopf im Nacken. Die Augen konzentrieren sich auf den Oberkörper des Gegners, oder auf den Ball. Die Augen führen zum Ziel und sind immer auf den Gegner gerichtet. NIE den Kopf herunternehmen und auf den Boden schauen, dadurch wird der Tackle entweder verpasst oder man kann sich schwer verletzen.
          • Kontakt aufnehmen:
            Der erste Kontakt sollte immer mit der Schulter sein, da man hier auch durch seinen Schulterschutz geschützt ist. Beim Kontakt sollte mit dem Fuß auf der Seite, auf der die Schulter den Kontakt macht, abgestoßen werden. Dabei explodiert der Tackler mit den Füßen und der Hüfte von unten nach oben durch den Ballträger hindurch.
          • Umfassen mit den Armen:
            Beim ersten Kontakt umfassen die Arme den Gegner von unten nach oben. Dann wird versucht den Gegner mit beiden Händen am Rücken das Jersey zu greifen. Die Füße bewegen sich dabei immer weiter und man versucht den Ballträger vom Boden abzuheben und in dann zu Fall zu bringen.
             

      Die Königsdisziplin: Der Quarterback Sack = Tackle des QBs hinter der LOS !!!