Teil 1:

Allgemeine Quickpass Informationen

Gründe für ein Quickpassing Game aus einer Singleback Offense

Das Quickpassing Game basiert darauf, dass die Defense mit einem kurzen, horizontalen Passangriff gedehnt wird. Dieses Angriffsystem lebt von kurzen und genau gelaufenen Passrouten der Receiver und schnellen 3-Step Drops der Quarterbacks, dabei ist vor allem auf das Timing zwischen Receiver und Quarterback zu achten. 

Das Quickpassing Game kann als nützliche Ergänzungen für alle möglichen Offense Systeme dienen, da es auch schon in geringen Maße sinnvolle Eigenschaften besitzt, diese sind unter anderem:

  • Horizontales Strecken der Defense über die gesamte Breite des Spielfeldes. 
  • Dieses Stretchen der Defense öffnet dann Raum zum Laufen für die Runningbacks.
  • Verteidiger, die weit von Ihren Receivern entfernt stehen, können leicht durch kurze Pässe angegriffen werden.
  • Kreieren von Mismatches zwischen Offense und Defense Spielern, wie z.B. bei Geschwindigkeiten, Größe oder die Anzahl der Receiver, die von den Verteidigern gedeckt werden mussten.
  • Werfen in jeder Situation (any down and any distance) um zu vermeiden, dass die Defense irgendwelche Tendenzen lesen kann. Aus diesem Grund bleibt das Playcalling unvorhersehbar. Die Defense wird davon abgehalten, aus irgendwelchen Spielsituationen vorhersehen zu können, ob es einen Lauf oder Pass geben wird, da es in den meisten Situationen sowohl einen Lauf als auch einen Pass geben kann.

Diese Grundsätze formen auch die Basis für das was man heute “West Coast Offense“ nennt. Dieses hochproduktive und risikolose Angriffssystem hat sich über die Jahre bewiesen und wird erfolgreich von vielen Mannschaften aller Klassen eingesetzt. Der Reiz dieser Offense liegt für Trainer von schwächeren Mannschaften darin, dass sie keine Spieler benötigt, die körperlich überlegen sind um Ihre Gegner zu blocken, was für eine lauforientierte Offense notwendig ist.

Die West Coast Offense ist ein Angriff, der sowohl Ballkontrolle als auch Big Play Potenzial beinhaltet. Ballkontrolle in Form von kurzen, mittleren und Playaction Pässen, die zu First Downs führen und den Ballbesitz sichern. Eine Serie von kurzen Pässen führt schnell zu großem Raumgewinn und leitet die Defense dazu sich etwas zurückzuziehen. Ebenso können Receiver, die mit dem Ball rennen können, kurze Pässe in großen Raumgewinn oder sogar Touchdowns umwandeln.

Die Hauptprinzipien für ein Quickpassing Game

Es gibt drei Hauptprinzipien, um das Risiko zu minimieren und Erfolg mit dem Quickpassing Game zu erreichen. Diese beinhalten den Schutz des Quarterbacks, Timing des Wurfes und Verwendung von mehreren Receivern. Druck durch den Pass Rush kann in Raumverlust enden und das Timing zwischen Quarterback und Receivern stören, was in erzwungenen Pässen endet. Wiederholende Hits auf den Quarterback kosten Ihren Tribut und erhöhen das Risiko für Verletzungen des Quarterbacks.

Die Offense benötigt deshalb einen Plan, um den Passrush von Linemen, Linebackern und Defense Backs zu beherrschen. Wenn die Defense mehr Rusher als vorhandene Blocker sendet wird normalerweise das „Hot Receiver Prinzip“ verwendet, damit der Quarterback den Ball los werden kann, bevor der Rusher ihn erreichen kann. Das Quickpassing Game verwendet dieses Prinzip nicht, da der Quarterback durch die Pass Protection  und die kurzen Passrouten in der Lage sein sollte den Ball anzubringen, bevor der Blitz ihn erreicht.

Eine stabile Pass Protection gibt dem Quarterback Zeit, um einen offenen Receiver zu finden und diesem den Ball zuzuwerfen. Der Quarterback gewinnt dadurch Selbstvertrauen und bekommt einen Rhythmus den Ball rechtzeitig zu werfen, während auf der anderen Seite die Defense frustriert wird, weil sie nicht zum Quarterback durchkommen können.

Technik sollte in spielähnlichen Situationen trainiert werden und durch Wiederholungen verfeinert werden. Trainingszeit für Pass Protection sollte proportional zur Häufigkeit des Passspiels im Spiel eingeplant werden. Das bedeutet bei einer Verteilung 50:50 von Lauf zu Pass im Spiel, sollte auch im Training 50 % der Zeit für Passblock verwendet werden.

Passtiming das zweitwichtigste Element für ein erfolgreiches Passspiel. Die Tiefe der Receiverroute muss zeitlich der Tiefe des Quarterbackdrops entsprechen.

Wenn der Receiver in seiner Route den Richtungswechsel macht, bevor der Quarterback fertig zum Werfen ist, dann hat der Verteidiger die Möglichkeit aufzuschließen und zur gleichen Zeit am Receiver zu sein wie der Ball.

Wenn der Quarterback fertig zum Werfen ist, aber der Receiver noch nicht seinen Richtungswechsel gemacht hat, kann die Verteidigung den Quarterback lesen und sich dahin orientieren wohin der Quarterback schaut und bekommt so die Möglichkeit den Ball abzufangen.

Richtiges Passtiming hilft dem Receiver sich frei zu laufen und dem Quarterback den Ball  zu werfen. Es etabliert ein Rhythmus zwischen Quarterback und Receiver.  Eine Mannschaft, die ihren Passangriff mit einem nahezu fehlerlosen Timing durchführt ist sehr schwer zu verteidigen, weil sie in den meisten Fällen einfach die Defense Coverage schlägt.

Der Quarterback und seine Receiver müssen ein gutes Verständnis davon haben, was eine bestimmte Passroute zu erreichen versucht und wie diese Route sauber gelaufen wird. Receiver müssen Ihre Routen mit einer präzisen Tiefe laufen und gegebenenfalls ihre Routen an die angetroffene Passverteidigung anpassen.

Der Quarterback muss die Passverteidigung verstehen, die Aufstellung der Defensive Backs (siehe später: High Players) und Ihre Drops (siehe später: Flat Player) in die Verteidigung erkennen. Er muss die Stärken und Schwächen einer Verteidigung  kennen und wissen welcher Spieler eine angesagte Route verteidigen kann.

Abschließend ist die Benutzung von mehreren Receivern beim Quickpassing Game ein MUSS. Dabei gibt es Routenkombinationen, bei denen alle Receiver gleiche Routen laufen, oder bei denen sich die Routen ergänzen und einen Verteidiger zu isolieren, z.B.:

Gegen Man – Coverage:
Ein Receiver räumt für den anderen einen Bereich auf – z.B. durch Crosses behindern sich die Defense Spieler gegenseitig.

Gegen Zone – Coverage:
Zwei Receiver greifen einen Verteidiger an und dieser muss sich entscheiden welchen Receiver er deckt – z.B. oben und unten (Vertical Stretch) oder links und recht (Horizontal Stretch).

Dieses Design erhöht die Chancen auf gefangene Bälle und erlaubt  dem Quarterback den Ball schnell loszuwerden, da er nicht darauf warten muss bis sein Hauptreceiver frei wird. Aus diesem Grund wird in dieser Arbeit auf Singleback Formationen, bei denen jeweils zwei Receiver auf einer Spielfeldseite stehen, tiefer eingegangen.

Die Receiverrouten sollten in der gleichen Gegend des Feldes sein und mit variierenden Tiefen gelaufen werden, um die Defense zu strecken, damit ein Receiver früher als der andere frei wird. Der Quarterback  sollte in der Lage sein schnell zwischen seinen Receivern hin und her zu schauen und den Ball an den freien Mann anzubringen.

Dem Quarterback wird beigebracht, dass wenn die Verteidigung den Hauptreceiver wegnimmt, er umgehend zum zweiten Receiver werfen soll. Selbst wenn der Wurf zum zweiten Receiver in einem nicht erreichten First Down resultiert, wird dennoch ein unvollständiger Pass oder Interception vermieden und Raumgewinn wird erreicht.

Zusätzlich gibt es immer die Chance, dass der Receiver zu einem First Down läuft. Auch wird oftmaliges Werfen zum zweiten Receiver dazu führen, dass die Defense sich auch auf diesen konzentrieren muss und sich somit das Spiel für den anderen Widereceiver wieder öffnet.

Football ist ein Spiel bei dem es um Feldposition geht. Raumgewinn wird im Kampf um die Feldposition gewonnen. Das ist dieselbe Strategie wie bei einem herkömmlichen Angriff durch Laufspiel. Im besten Fall bricht ein Runningback einen Tackle und erreicht ein First Down.

Das Quickpassing Game ist eine risikoarme Offensestrategie. Ein zusätzlicher Nutzen ist, dass durch erfolgreiche angekommene Pässe das Selbstvertrauen des Quarterbacks steigt.

Grundlagen und Techniken für das Quickpassing Game

Um ein erfolgreiches Quickpassing Game aufzubauen, benötigt man grundlegende Eigenschaften und Techniken seiner Spieler. Hier einige Punkte, die beachtet werden sollten:

Quarterback Grundlagen

  • Wille und Ehrgeiz
  • Ruhe und  Selbstbewusstsein
  • Leadership – übernehme Verantwortung und setze das Tempo
  • Technik bei Stand, Drops und Würfen
  • Intelligenz und Wissen – verstehe die Offense und erkenne die Defenseschemas und Schwachstellen (Box, Man-to-Man, Zone, Blitze)
  • Beständigkeit, Konzentration und Übersicht beim lesen der Defense
  • Reagieren auf Blitze und Änderungen in der Defense
  • Gute Koordination zwischen Ober- und Unterkörper bzw. zwischen Augen und Händen
  • Beweglichkeit und Schnelligkeit beim Bewegen im Pocket
  • Präzision beim Pässe werfen und der Ballübergabe
  • Härte beim Nehmen von Hits

Die Aufgabe des Quarterbacks ist es das Spiel seiner Offense zu führen. Aber dies kann nur geschehen, wenn sich der Ball in seinem Besitz befindet – deshalb muss dieser sich zuerst auf den Snap konzentrieren und sichern!!! Sowohl beim Dropback-Passing, als auch beim Shotgun-Passing.

 3-Step Dropback beim Quickpassing Game

Der  3-Step Drop soll dem Quarterback beim Timing mit seinen Receivern helfen. Beim Timing-Drop kommt es darauf an, das der Quarterback sofort nach der Beendigung seines Drops werfen muss, damit er die Timing-Patterns / Routen seiner Receiver trifft. (z.B. Quick outs, Slants, Hitches, etc.)

 Übersicht für die Zeit bis zum Werfen:

 

Abstand von QB zur LOS

Tiefe der Passrouten

QB Set up in

QB sollte werfen in

3-Step Drop

5 Yards

3-10 Yards

1,4 Sek.

< = 2,1 Sek.

 

Allgemein gilt beim Dropback folgendes Prinzip, dass auch auf andere Drops angewendet werden kann:

  • Der Quarterback sollte während des Drops über den Rasen „gleiten“. Er sollte NIE hüpfen oder springen, um so tief wie möglich nach hinten zu kommen
  • Die Füße sollten am Ende des Drops ungefähr Schulterweit auseinander sein

Die 3-Step Droptechnik

Der Quarterback passt seinen Drop der Defenseaufstellung an. Steht der Verteidiger nah am Receiver macht er längere und weitere Schritte, damit sich der Receiver frei laufen kann. Ist der Verteidiger weit vom Receiver entfernt macht er schnelle kurze Schritte, um so früh wie möglich werfen zu können. Die 3 Schritte für Rechtshänder unterscheiden sich in:

  • Separation
  • Crossover (Bremse)
  • Saddle (Balance + Ready Position) bei 5 Yards

REACH STEP / SEPARATION

  • Beim ersten Schritt setzt der hintere rechte Fuß auf 6 Uhr , wobei die Fußspitze auf 5 Uhr zeigt,  weit nach hinten. Der erste Schritt ist immer am Größten, um in die Mitte des Pockets so weit wie möglich nach hinten zu kommen
  • Der Ball wird dabei an den Bauch und dann zur Brust (Jerseynummer) in Carriage Position gezogen Die Schultern sind entspannt und der Ball wird beim Laufen etwas mitbewegt
  • Beide Hände sind dabei bis zum Wurf am Ball und sichern so den BALL
  • Der Arm/Schulter, mit der nicht geworfen wird zeigt  nach vorne zur Defense
  • Das Kinn zeigt zur vorderen Schulter, damit die Defense gelesen werden kann
  • Nicht den Rücken zur Los drehen

CROSS-OVER

  • Der Cross-over Schritt wird benutzt um Tiefe beim Drop zu erhalten. Dabei überkreuzt der vordere linke Fuß (mit dem man sich abgestoßen hat) den rechten Fuß – dabei ist darauf zu achten, dass vorne überkreuzt wird und nicht hinten!!!
  • Dieser Fuß setzt dann parallel zur LOS auf oder zeigt sogar in Richtung Defense
  • Gewicht kommt wieder nach vorne – hintere Schulter hoch
  • Gather – sammeln

SADDLE / PLANT STEP

  • Der letzte Schritt  mit dem rechten Fuß richtet sich zum Ziel aus  (90°).
    Dabei richtet der Quarterback seinen letzten Schritt des Dropbacks in Richtung des anvisierten Receivers aus. Dies hilft ihm dabei mehr Geschwindigkeit in den Wurf zu legen, indem er seine Hauptstärke aus Hüfte und Powerstep besser nutzen kann
  • Der Quarterback gewinnt seine Balance und nimmt seine Wurfposition ein

Shotgun Passing

Eine weitere Möglichkeit für das Passen in einer Singleback Offense ist den Quarterback in der Shotgun aufzustellen. Auf diese Variante wird hier (noch) nicht eingegangen, aber kurz ein paar Punkte, die man beachten sollte:

  • Statt einem 3-Step-Drop beim Center macht der QB aus der Shotgun nur eine Schritt in Richtung Ziel, damit das Timing für die Passrouten ähnlich bleibt.
  • Verteidiger, die in Ihre Zonen droppen müssen, können nicht wie anhand des 3-Step Drops erkennen, dass es sich um einen Pass handelt und müssen kurz warten, bis der Ball beim Quarterback ist. Das gibt den Receivern Zeit in Ihre Passrouten zu laufen
  • Ein kleiner Quarterback hat in der Shotgun eine bessere Möglichkeit die Defense zu lesen, da er 5 Yards hinter der LOS steht
  • Bei einem schlechten (zu hohem oder zu niedrigem) Snap muss der Quarterback seine Augen komplett von der Defense nehmen und sich auf den Ball konzentrieren, dadurch verliert er seinen Pre-Snap Read

Quarterback Reads

Der Quarterback wird nicht mehr als einen 3-Step Drop im Quickpassing Game benutzen. Es ist für den Quarterback sehr wichtig die Defense Secondary (Safeties und Cornerbacks) bei seinem Weg zur LOS zu lesen. Die vorgestellten Singlebackformationen in dieser Arbeit stellten jeweils zwei Receiver links und rechts vom Quarterback auf. Einer von diesen Receivern sollte in den kurzen Zonen offen sein. 

Der Quarterback legt vor dem Snap fest auf welche Seite der Offense er den Ball werfen wird. Er tut dies zum Beispiel in dem er:

  • den Strong Safety lokalisiert und auf die gegenüberliegende Seite wirft, z.b. wenn der innere Receiver (#2) rechts durch den Strong Safety gedeckt wird und der innere Receiver (#2) links durch einen Linebacker
  • ein Mismatch in der Verteidigung erkennt, z.B. ein langsamer und kleineren Cornerback muss einen schnellen und großen Receiver decken
  • ein Loch in der Verteidigung erkennt, und einer seiner Receiver ungedeckt ist, z.B. nach einer Motion oder wenn ein Verteidiger auf einen Blitz geht

Skill Positions (Widereceiver und Runningback) Grundlagen

 Die Widereceiver müssen beim Quickpassing Game in der Lage sein, direkt nach ihrem Cut den Ball zu fangen und zu sichern. Ein wichtiger Punkt ist auch Ihre Passroute dem Verteidiger und dem Quarterback Timing anzupassen. 

Der Runningback beim Quickpassing Game in der Singleback Offense sollte sowohl ein guter Blocker als auch ein guter Receiver sein. Wie dieser Runningback eingesetzt wird entscheidet sich durch das Scouting und das Verhalten der Defense.

Setzt die Defense viele Blitze ein oder hat einen überdurchschnittlichen Defense End wird der Runningback zum Blocken eingesetzt. Wenn die Offenselinie die Quickpass Protection ohne Hilfe ausführen kann, dann kann der Runningback als zusätzlicher Passempfänger auf eine Passroute geschickt werden.

Aus diesem Grund ist auf folgende Punkte bei den Skill Positions zu achten:

  • Stand, Start, Winkel, Break-Down Positionen und Blocks.
  • Beständigkeit und Konzentration beim Ballfangen (Fokussieren des Balles).
  • Koordination zwischen Ober- und Unterkörper bzw. zwischen Augen und Händen.
  • Präzision beim Routen laufen.
  • Geschwindigkeit beim Rennen und Schnelligkeit beim Richtungswechsel.
  • Ball schnell mit den Händen sichern.
  • Fähigkeit mit dem Ball nach dem Fang zu rennen.
  • Härte beim Nehmen von Hits und saubere Blocks (Gegner dominieren und frustrieren).

Jedes Yard, das ein Receiver nach dem Catch macht, ist das Sahnehäubchen. Aber dies kann nur geschehen, wenn sich der Ball in seinem Besitz befindet – deshalb zuerst fangen und sichern !!!

 

Lineman Grundlagen

Fehlerfreier Schutz basiert auf einer effektiven Blocktechnik. Blocken für einen Pass ist mehr als sich vor den Rusher zu stellen. Wenn der Rusher in Richtung des Quarterbacks vorstößt muss der Blocker diesen Vorstoß stoppen den Rusher dazu zwingen den Vorstoß so oft wie möglich neu zu beginnen oder diesen weg vom Quarterback zu drücken.

Durch das Verwenden des Quickpassing Games können auch körperlich unterlegene Offense Linienspieler in eine Position gebracht werden effektiv für den Quarterback zu blocken, da dieser nicht soviel Zeit benötigt.

  • Oberkörper aufrecht, Schultern hinter dem vorderen Knie, Kopf zurück in den Nacken, Hände unterhalb der Nummer für Punch
  • Fähigkeit blitzende Defense Spieler zu erkennen und aufzunehmen
  • Punch: schnelle Aufwärtsbewegung zur Nummer des Gegenspielers, Schlag mit dem Handballen, Daumen nach oben

Pass Protection für Quickpassing Game

 Allgemein gelten folgende Punkte für die Pass Protection beim  Quickpassing Game: 

  • Maximal 3-Step-Drop durch den Quarterback!
  • Kein Hot-Prinzip!
  • Don‘t block grass!

Die Offense Line sollte beim Block mit den Händen tief bleiben, damit der Defense Spieler dazu gezwungen ist seine Hände unten zu lassen, um den Block abzuwehren. Dadurch kann der Quarterback besser über die Linie sehen und werfen. 

Inside-Gap Protection

  • Ist ein Zonen-Block-System.
  • Die inneren Löcher werden von den Linemen geblockt.
  • Der Runningback blockt oder cuttet (tiefer Block) außen den EMOL zur angesagten Seite (Scouting: Bester DE, Blindside des Quarterbacks oder läuft eine Passroute).

Die Linie kann dabei Unterstützung durch den Runningback bekommen. Ob der Runningback den EMOL blockt entscheidet das Scouting und Playcalling des Coaches.

Folgende Punkte werden dabei beachtet:

  • Der Runningback blockt auf die angesagte Seite ansagen, auf der der bessere Defense End steht.
  • Der Runningback blockt auf die Blindside des Quarterbacks, wenn die Defense Ends gleich gut sind (Bei einem Rechtshänder also nach links).
  • Falls die Defense Ends gleich schlecht sind und die Offenselinie die Protection ohne die Hilfe des Runningback schafft die Defense zu blocken, dann wird der Runningback auf eine Passroute geschickt.

Teil 2: Das Quickpass Spielsystem

Quickpass Strategien

Der Ausdruck „QUICK“ bezieht sich auf ein System, das die Richtungsänderungen der Passrouten auf ca. 5 Yards verkürzt. 

Das Quickpassing Game nutzt dabei die kurzen Zonen, die auf Grund der Aufstellung der Defense aufgegeben wurden, aus. Das Benutzten von „Motion“ kreiert weitere Probleme für Defenses, die die Line of Scrimmage (LOS) überladen und das Laufspiel angreifen wollen. Die Defense muss dann entweder einen Man zurück in die Passverteidigung fallen lassen, oder der Offense einen ungedeckten Receiver, zu dem geworfen werden kann, geben. In beiden Fällen arbeitet die Situation zum Vorteil der Offense.

Singleback Formationen

 Das Ziel, das hinter den meisten Singleback Formationen steht, ist es auf die Defense Druck auszuüben und die Art, wie die Verteidigung die Offense angreifen kann, einzuschränken. Dies geschieht durch das Benutzen von verschiedenen Personalgruppen, Formationen und Shifts / Motions. Die Offense versucht damit folgendes zu erreichen:

  • Reduzieren der Defense Formationen, die gespielt werden können.
  • Kreieren von 1-gegen-1 Situationen für die Widereceiver.
  • Kreieren von Mismatches beim Personal (schnell – langsam; groß – klein).
  • Kreieren von Aufstellungsschwierigkeiten in der Defense.
  • Kreieren von Schwierigkeiten in der Defense ihre Verteidigung zu verstecken.
  • Reduzieren des Drucks für die Offense Linie.
  • Neutralisieren einer dominierenden Defense Linie und Linebackern.
  • Einfachheit Blitze der Defense zu lesen, da 4 Widereceiver gedeckt werden müssen.
  • Verteilt die Defense über die gesamte Breite des Spielfelds.

Nach dem Kreieren dieser Problem ist das Quickpassing Game ein effizientes Mittel den Ball nun auch in die Hände der gewünschten Spieler zu bekommen.

Diese folgende Übersicht soll nur einen kurzen Überblick über mögliche Singleback – Formationen geben. Die folgenden Abschnitte werden sich nur mit der DOUBLES – Formation befassen.

Quick Passing Tree

Dieser Passing Tree gibt einen Überblick darüber welche Passrouten im Quickpassing Game benutzt werden können und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

WIDERECEIVER (#1 Receiver außen) – hier X und Y

Die Passrouten für den äußeren Receiver gehen normalerweise nach innen, um die Distanz zum Quarterback für das Quickpassing Game zu verringern.

SLOTRECEIVER (#2 Receiver innen) – hier Z und H

Die Passrouten für den inneren Receiver gehen normalerweise nach außen, um die Passroute des äußeren Receivers zu ergänzen.

TAILBACK (#3 Receiver optional) – hier F

Die Passrouten für den Runningback orientieren sich an der Passroutenkombination der beiden Receiver und sollten diese logisch ergänzen.

 

Isolieren 1 Verteidigers

Eine Philosophie beim Passspiel beruht auf dem Isolieren eines Verteidigers. Dies kann auf mehrere Arten geschehen:

ZONE:
Bei Zonenverteidigung versuchen die Widereceiver einen Verteidiger zu einer Entscheidung zu zwingen. (Tief oder Kurz; Links oder Rechts)

MAN: Durch Crossing Routen versuchen die Widereceiver, dass sich die Verteidiger selbst behindern!

Passrouten-Kombinationen

HITCHES or FADES

SLANTS

SLANT / ZIP

QUICK CURL / OUT

FADE / OUT

OUT / SEAM

HITCH / SLANT n GO

SLANT / WHEEL

SKINNY POST / BUBBLE

IN / OUT

SNAG / FADE

SNAG / SHORT CORNER

Identifikation Angriffsseite

Wenn der Quarterback auf einer Seite eine Unterzahl feststellt (eigentlich gleiche Anzahl der Verteidiger und der Receiver), dann versucht er diese Seite zu attackieren.

Das Quickpassing Game hier wird mit 4 Receivern gespielt und wird normalerweise verwendet, weil die Defense die LOS und Box überladen, um den Lauf zu stoppen, wobei eine oder mehrere kurze Zonen ungedeckt bleiben. 

Da dieses System mit vier Receivern spielt und die LOS durch die Defense überladen sein kann, wird der Quarterback nicht viel Zeit haben den Ball zu werfen. Daher wird der Quarterback sich für eine Seite entscheiden und einem der beiden Receivern auf dieser Seite den Ball werfen. Er wird auf keinen Fall auf die andere Seite zurückdrehen und versuchen dort offene Receiver zu finden, vorher wirft er den Ball ins Seitenaus, um diesen Pass unvollständig zu machen. Es gibt keinen Grund einen Sack zu riskieren.

Quick Game Routen Packages

In dieser Arbeit wird auf 4 Routenkombinationen, die in jedem Spiel benutzen werden können, näher eingegangen. Man kann natürlich das Quickpassing Game mit vielen verschiedenen Offense-Formationen für jede Routenkombination spielen.

HITCH Routenkombination

QUARTERBACK:
Beim Pre-Snap Read wird versucht die Seite ausfindig zu machen, auf der die Verteidiger weiter vom Receiver weg stehen. Wenn beide Seiten gleich aussehen, dann wird auf die kürzere Seite des Feldes geworfen.

Beim Post-Snap Read wird der Flat Player auf der ausgesuchten Seite gelesen.

Gegen Cover 3:
Ist OLB langsam wirft der Quarterback #1 ist er schnell wirft Quarterback #2.

WIDERECEIVER:
Der Widereceiver soll versuchen dem Verteidiger einen Fade zu verkaufen. Er macht dann nach dem fünften Schritt einen Hitch. Bei der Aufstellung ist der innere Fuß bei allen Widereceiver vorne. Der Kopf und der Ellenbogen werden beim fünften Schritt in schnell in Richtung des Quarterback gedreht.

TAILBACK:
Normalerweise blockt der Tailback den EMOL. Falls die Pass Protection durch die Linie gewährleistet werden kann, dann kann der als zusätzlicher Passempfänger oder für einen Runfake eingesetzt werden.

OFFENSE LINE – Inside-Gap Protection 

BEMERKUNGEN
Wenn die Verteidiger nah an den Widereceivern stehen, dann passen diese Ihre Route an. X und Y laufen einen tiefen Fade und Z und H einen Seam.

SLANT Routen-Kombination

QUARTERBACK: 
Kurzer, schneller 3-Step Drop.
Beim Pre-Snap Read wird versucht die Seite ausfindig zu machen, auf der die Verteidiger weiter vom Receiver weg stehen. Wenn beide Seiten gleich aussehen, dann wird auf die längere Seite des Feldes geworfen.

Beim Post-Snap Read wird der Flat Player auf der ausgesuchten Seite gelesen.

Gegen eine Cover 3:

Der Ball muss evtl. etwas länger gehalten werden, wenn sich der Flat Player in der Wurflinie befindet.

WIDERECEIVER:
Der Widereceiver greifen die Außenschulter des Verteidigers an und brechen dann nach dem 3 Schritt mit einem 45° Winkel nach innen zum Slant. Der Widereceiver darf NIE hinter dem Verteidiger seinen Slant laufen. Die inneren Receiver sollten gegen Pressverteidigung etwas flacher laufen.

TAILBACK:
Normalerweise blockt der Tailback den EMOL. Falls die Pass Protection durch die Linie gewährleistet werden kann, dann kann der als zusätzlicher Passempfänger (z.B. Flat) oder für einen Runfake eingesetzt werden.

OFFENSE LINE – Inside-Gap Protection

BEMERKUNGEN
Dies ist ein guter Spielzug gegen eine Defense mit zwei hohen Safeties (Cover 2 + 4). Ein zusätzlicher Runfake kann verhindern, dass die OLB sofort in ihre Zone droppen und dies gibt dem #2 Receiver etwas mehr Zeit für seinen Slant.

GO Routenkombination

QUARTERBACK:
Beim Pre-Snap Read wird versucht die Coverage zu lesen. Gegen eine Cover 2 mit einem Cornerback in der Flat wirft der Quarterback den Fade zu X oder Y. Der Ball soll 3 Yards von der Außenline entfernt ankommen – nicht im Aus!

Beim Post-Snap Read wird der Flat Player auf der ausgesuchten Seite gelesen.

Gegen Man-to-Man:
wird das beste Match-up gegen einen Verteidiger gesucht – schnell gegen langsam.

Gegen eine Cover 3: Der Quick-Out wird geworfen.

WIDERECEIVER:
Die äußeren Widereceiver (X und Y) müssen einen Outside Release machen und versuchen am Verteidiger außen vorbei zu kommen. Dadurch kann der äußere Verteidiger den inneren Receiver nicht lesen. Sie müssen darum kämpfen mindestens 3 Yards entfernt von der Seitenlinie zu bleiben.

Die inneren Receiver (Z und H) laufen im Bogen einen Speed Out, der 4 Schritte tief ist.

TAILBACK:
Normalerweise blockt der Tailback den EMOL. Falls die Pass Protection durch die Linie gewährleistet werden kann, dann kann der als zusätzlicher Passempfänger oder für einen Runfake eingesetzt werden.

OFFENSE LINE – Inside-Gap Protection

BEMERKUNGEN
Das Timing zwischen Quarterback und Widereceiver bei der Fade Route muss im Training oft geübt werden, damit der Wurf und Catch 3 Yards von der Seitenlinie entfernt funktioniert.

 

Slide Routenkombination

QUARTERBACK:
Beim Pre-Snap Read wird versucht die Coverage zu lesen.

Beim Post-Snap Read wird der Flat Player auf der ausgesuchten Seite gelesen. Gegen einen Safety soll der Quarterback beim Drop versuchen zu lesen auf welche Seite sich dieser bewegt und dann auf die entgegengesetzte Seite werfen.

Gegen eine Cover 3:
Ist OLB langsam wirft der Quarterback #2 ist er schnell wirft Quarterback #1.

WIDERECEIVER:
Der Widereceiver X und Y greifen die Außenschulter des Verteidigers an und brechen dann nach dem 5 Schritt mit einem 60° Winkel nach innen zum Skinny Post. Der Dieser sollte nicht über die Hashmarks gelaufen werden.

Die inneren Receiver Z und H laufen parallel zur LOS und versuchen leicht Ihre Brust zum Quarterback zu drehen damit dieser ein besseres Ziel hat.

TAILBACK:
Normalerweise blockt der Tailback den EMOL. Falls die Pass Protection durch die Linie gewährleistet werden kann, dann kann der als zusätzlicher Passempfänger oder für einen Runfake eingesetzt werden.

OFFENSE LINE – Inside-Gap Protection 

BEMERKUNGEN
Dies ist ein guter Spielzug gegen eine Defense mit einem hohen Safety (Cover 3). Gegen eine Cover 2 sollte dieser Spielzug nicht gespielt werden, falls doch dann sollten die Widereceiver X und Y ihre Passroute in einen Slant anpassen, damit sie nicht direkt auf die beiden Safeties zulaufen.

Man & Zone Coverages attackieren

Die Receiver sollen die Technik des DB’s attackieren! Das bedeutet:

  • Gegen MAN-COVERAGE versuchen die Receiver von Ihren Gegenspieler wegzurennen!
  • Gegen ZONE-COVERAGE versuchen die Receiver sich in den freien Löchern (Bubbles / Soft Spots) zwischen den Verteidigern festzusetzen!
    Danach dreht sich der Receiver mit den Schultern zum Quarterback und bietet ihm mit den Händen ein Ziel und nimmt Augenkontakt zu ihm auf – er läuft nicht mehr weiter!!!

BEISPIELE

Teil 4: Zusammenfassung

Als Zusammenfassung kann man sagen, dass das Quickpassing Game eines der produktivsten Angriffsysteme im American Football ist. Produktiv da dieses System mit durchschnittlichen Spielern einen maximalen Nutzen erreichen kann.

Da Verteidigungen mehr und mehr Wert auf schnelle Passrusher, versteckte Verteidigungen und aggressiven Angriffsstrategien legen, wird das Quickpassing Game immer weiter wachsen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass das Quickpassing in jedes Offensesystem schnell implementiert werden kann und eine sinnvolle Ergänzung zu den Standardpässen darstellt.